Herausfordernde Mitarbeit
Eine der wichtigsten Fragen in unserem Leben als Christ ist die Frage danach, was uns hilft, geistlich zu wachsen und in unserem Vertrauen auf Jesus fester zu werden. Neben einigen anderen Aspekten ist „herausfordernde Mitarbeit in einer Gemeinde“ eins der Dinge, durch die ich in meinem Leben immer wieder neue Anstöße bekommen habe, tieferes Vertrauen auf Jesus zu setzen. Mein Vertrauen auf Gott ist gewachsen durch herausfordernde Aufgaben, die über das hinausgingen, was ich mir selbst zugetraut habe. Oft haben andere es mir zugetraut. Und ich kam zögerlich zur Überzeugung, Gott zuzutrauen, dass er es durch mich kann, wenn er will.
Jesus mutet uns Herausforderungen zu und wir würden viel mehr von seiner Kraft, seiner Sicherheit und von seinem Wirken erleben, wenn wir uns öfter auf ihn einlassen würden. Aber das fällt den meisten von uns sehr schwer. Wir starten nicht, aus Angst vor Fehlern oder Misserfolgen, vor Versagen und mangelnder Anerkennung. Wir trauen uns nicht, weil wir Gott nicht genug zutrauen. Dabei geht es doch überhaupt nicht um meine Kraft, meine Fähigkeiten, meine Erfahrungen – es geht um Gott und um seine Kraft. Und da Gott alle Macht hat, sind unsere Möglichkeiten unbegrenzt. Wenn wir in unserem Dienst nur auf uns vertrauen, sind unsere Möglichkeiten sehr begrenzt. Aber wir dürfen Gott nicht auf unser Potential begrenzen, wir sollen auf seine unbegrenzten Möglichkeiten vertrauen. Und darum gibt es auch keine Ausreden für Mitarbeit: Ich bin zu jung, zu alt, zu neu, zu schwach, zu unerfahren – es geht nämlich gar nicht um uns und unsere Kraft und Erfahrung, es geht um Gott.
Denn was wir sind, ist Gottes Werk; er hat uns durch Jesus Christus dazu geschaffen, das zu tun, was gut und richtig ist. Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet; an uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen. --- Epheser 2,10
Genauso ist es mit dem Glauben: Wenn er keine Taten vorzuweisen hat, ist er tot; er ist tot, weil er ohne Auswirkungen bleibt. --- Jakobus 2,17
Der erste Schritt
Vertrauen wächst, wo ich einsteige in die Mitarbeit und Gott erlebe. Vertrauen braucht einen ersten Schritt. Trau dich, diesen ersten oder erneuten tieferen Schritt zu gehen. Was ist in deinem Herzen, was müsste aus deiner Sicht getan werden? Was ist deine Sehnsucht, was weckt deine Leidenschaft? Was sollst du tun – du weißt es, aber traust dich nicht? Was hindert dich daran, zu tun, was du tun sollst? Was würde dir helfen, Misstrauen und Angst loszuwerden?
Was müsste Gott in deinem Leben tun, damit du ihm mehr vertrauen kannst in Bezug auf deine Mitarbeit?
Tu das, was du tun sollst, während du darauf vertraust, dass Gott das tut, was du niemals tun kannst! Alles ist möglich! Hab den Mut und du wirst Gott erleben! Und jetzt spring!
Nicht geeignet?
Wenn du das Gefühl hast, du bist nicht geeignet, du bist zu klein für das, was du für Gott tun sollst, dann kannst du dir sicher sein, dass du Gottes Größe darin erleben wirst. Deine Schwachheit bringt dich in eine hundertprozentige Abhängigkeit von Gott. Viele, die das erlebt haben, erzählen hinterher begeistert davon, wie stark Gott sie gebraucht hat.
„Es gibt nur wenige Dinge, die unseren Glauben so vergrößern und wachsen lassen, wie in einen Dienst zu treten, für den wir uns nicht vorbereitet fühlen … Wenn wir in den Dienst treten, um Gottes Kraft zu erleben, erleben wir Gottes Kraft durch uns. Es erweitert uns; es macht uns Angst. Es bringt uns an das Ende unserer Zulänglichkeit. Es zwingt uns zu ständiger Abhängigkeit von Gott und auf diese Weise wird unser Glaube gestärkt.“ (aus „Deep & Wide“ von Andy Stanley; S. 124; eigene Übersetzung)
Teil von etwas Größerem
Wenn wir Gott alles zur Verfügung stellen, was wir haben, dann werden wir erstaunliche Dinge erleben. Unser Glaube wird größer und unser Vertrauen wird zunehmen. Gott möchte unsere Mitarbeit nicht, weil er uns bräuchte. Er braucht uns nicht. Genau genommen ginge es besser ohne uns. Aber er liebt uns und möchte uns bei sich haben. Er möchte sehen, wie seine Gaben in uns zur Entfaltung kommen und Frucht bringen. Und er möchte, dass wir ihn erleben, seine Herrlichkeit, seine Größe, seine Wunder. Und darum ist Mitarbeit keine Pflicht, kein Handeln aus Gesetzlichkeit, sondern wird unsere tiefste Sehnsucht nach Gemeinschaft mit IHM füllen. Wir sind in dieser Welt auf der Suche nach Sinn, nach etwas, was bleibt für die Ewigkeit. Mitarbeit im Reich Gottes wird diese Sehnsucht stillen, weil jeder von uns Teil von etwas Größerem sein will, als er selbst.
Nichts wirklich Großes passiert innerhalb unserer Komfort-Zone. Alles, wonach wir uns sehnen, liegt außerhalb unserer Sicherheit, unserer Komfort-Zone, unserer Kontrolle.
Und was ist mit der Angst vor dem Sprung?
Unsere Angst vor einem nächsten Schritt hat seine Ursache letztlich darin, dass wir das Evangelium noch nicht genug verstanden haben. Solange wir neue Schritte an Wert und Anerkennung, am Erfolg des Dienstes festmachen und nicht verstanden haben, dass diese nur in Christus und nur am Kreuz zu finden sind, werden wir zögern, oder ängstlich sein, bevor wir starten. Unsere Sicherheit, Akzeptanz und unser Wert liegen nicht in einer guten und erfolgreichen Arbeit, sondern allein in IHM. Aber weil er unsere Sicherheit ist, können wir mutig Schritte wagen und ihm vertrauen.