Persönliches geistliches Leben
Ohne Jesus können wir nichts tun. Aus uns selbst heraus können wir Gott, die Menschen um uns herum und auch uns selbst nicht wirklich lieben. Aber wenn wir eine enge Beziehung zu Jesus haben, wenn wir fest mit ihm verbunden sind, dann erhalten wir täglich frische Kraft für unseren Alltag, für die Herausforderungen unserer aktuellen Lebenssituation. Und das bis zu unserem Lebensende. Die Tiefe des persönlichen geistlichen Lebens ist ein Indikator für die eigene geistliche Reife. Es ist die Basis, auf der andere geistliche Lebensbereiche verankert sein sollen. Wie unter anderem eine Mitarbeit oder allgemein der Umgang mit Mitmenschen. Daher ist es elementar wichtig, dass jeder Christ ein persönliches geistliches Leben führt, bei dem er in der Bibel tief verwurzelt ist und tiefgehende Gebets- und Lobpreiszeiten erlebt!
Geht zum HERRN, denn er ist mächtig; sucht seine Nähe zu aller Zeit!
-- Psalm 105,4 --
Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, bringt reiche Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten.
-- Joh 15,5 --
In unserer heutigen Zeit haben wir den großen Vorteil, dass wir uns sehr gute und inspirierende Predigten – egal ob aus München, Sydney oder Seattle – via Internet ansehen oder anhören können. Daneben werden wir fast jedes Wochenende durch Andachten und Predigten von unserem Jugendleiter oder Pastor überflutet, weil wir zum Verarbeiten der Inhalte keine Zeit haben oder eher: sie uns nicht nehmen. Die große Gefahr dabei ist, dass wir uns daran gewöhnen, Wort Gottes immer nur aus zweiter Hand zu erleben. Die persönliche Begegnung mit Gott kann dabei einen ganz entscheidenden Bereich verlieren, nämlich das direkte Sprechen der Bibel und das persönliche Reden Gottes zu uns beim Beten direkt in unsere Herzen!
Es ist grundlegend wichtig, dass ein Christ (schon in jungen Jahren!) lernt, sich geistlich selbst zu versorgen. Dabei ist der entscheidende Punkt, dass er in eine starke geistliche Beziehung zu Jesus hineinwächst und in diese auch selbständig – aber gemeinsam mit Jesus – dauerhaft und nachhaltig investiert.
Es ist also das Fundament für alle Lebensbereiche eines Christen, dass er nah an Jesus dran ist, dass er immer wieder zu Gott kommt und seine Nähe sucht!
Wie können wir durch ein persönliches geistliches Leben in unserem Gottvertrauen wachsen?
Wir Christen haben das großartige Vorrecht, unseren herrlichen und mächtigen Gott mit „Abba“, Vater, anzusprechen. Das Bewusstsein, dass dies ein großartiges Vorrecht ist, ist bei uns oft nicht sehr stark. Dabei haben wir dieses außerordentliche Privileg, dass wir dem allmächtigen Gott all unsere Sorgen und Bitten, aber auch Dank und Lob persönlich (!) sagen dürfen.
Damit das Privileg des Betens bei uns Christen lebendig bleibt, ist das Neue Testament voll von Aussagen, die uns zum Beten ermutigen und ermahnen!
Lasst nicht nach im Beten, werdet nicht müde darin und tut es immer mit Dank! (Kol 4,2) | Betet unablässig! (1. Thess 5,17)
Folgende Gebetsformen und Tipps helfen bei dieser Art der Beziehungspflege:
- „Klassische“ Gebete wie Anbetung, Dank, Bitte, Fürbitte
- Sorgen & Schuld abgeben
- Hörendes Gebet/Prophetie
- Segnungsgebet
- Vorformulierte Gebete
- Gebetstagebuch
- Gebetsgemeinschaften, Gebetszweierschaften, Gebetskleingruppen
Das Wort Gottes ist lebendig, es ist eine wirkende Macht. Es ist schärfer als das schärfste beidseitig geschliffene Schwert. --- Hebräer 4,12
Die Bibel, das Wort Gottes, hat riesige Power, ist die Betriebsanleitung für das menschliche Leben und ist ein wunderschöner Liebesbrief von Gott an uns Menschen, es ist also ein unbegreiflicher Schatz! Es liegt an jedem einzelnen Christen, diesen wunderbaren Schatz für sich ganz persönlich zu entdecken. Dabei hilft zweifelsohne das tägliche Bibellesen, das intensive Nachdenken über diese Texte und (leider ;-) auch das Auswendiglernen von Bibelversen.
In unserer sehr schnelllebigen Gesellschaft mit ihrer enormen Informationsflut und vor allem mit allerlei elektronischen Nettigkeiten, wie Smartphone, PC oder Laptop, sind die Worte „Stille“ und „Zuhören“ eher untypisch. Die Bibel macht uns aber immer wieder deutlich, dass Gott sich in der Stille offenbart.
Daher ist es für ein tiefgehendes geistliches Leben wichtig, dass man (auch geistlich) zur Ruhe kommt, dabei geduldig auf Gott wartet und die Stille aushalten kann, um Gott tief zu begegnen und neue Kraft zu schöpfen!
Jesus ging häufig allein ins Gebet – spät in der Nacht, früh morgens, einfach weg, um in der Einsamkeit zu beten. Es ist so wichtig, eine richtige Gebetszeit allein mit Gott zu haben.
In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. --- Markus 1,35
In diesen Tagen ging er auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. --- Lukas 6,12
Das Wort „Exerzitien“ klingt für uns eher altmodisch und fremd. Aber nicht nur Mönche haben entdeckt, dass geistliche Übungen, wie zeitweises Fasten (Essen allgemein/ Schokolade/ Medien/ Handy) oder Schweigen, das persönliche geistliche Leben wachsen lassen.
Ein Thema, das hier eigentlich alle Bereiche umfasst, ist die Tatsache, dass ein tiefgehendes geistliches Leben ohne Disziplin nicht funktioniert! Es gibt sehr viele unterschiedliche Zugänge, wie man Gott begegnen kann, und für manche Menschen gibt es welche, die einem viel mehr „bringen“ als Bibellesen und Beten. ABER für einen Christen müssen die Zugänge Bibellesen und Gebet immer gesetzt sein. Dabei sind Rituale oft das A+O!
Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! --- Psalm 103,1
Für viele Christen ist musikalischer Lobpreis/ Anbetung eine sehr starke Form, bei der sie ganz persönlich Gott erleben und seine Nähe spüren! Dabei ist es oft egal, ob man bei musikalischer Anbetung diese mit anderen zusammen z.B. in einem Gottesdienst macht oder ob man alleine zuhause Lobpreismusik hört oder selbst macht. Entscheidend ist der Punkt, dass wir Gott durch unseren Lobpreis die Ehre geben. Gott braucht unser Lob nicht, aber wir brauchen es, Gott zu loben, dadurch erleben wir die Nähe zu Ihm.